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Der Speierling
Der Speierling (Sorbus domestica) gehört zur Gattung der Mehlbeeren innerhalb der Familie der Rosengewächse. Als Wildgehölz ist er eine der seltensten Baumarten in Deutschland. Freistehend kann er Wuchshöhen von bis zu 20 Metern erreichen und einen Stammdurchmesser von über 100 cm. Einzelne Exemplare können bis zu 400 Jahre alt werden, in Mitteleuropa allerdings meist deutlich weniger.
Er blüht nach der Laubentfaltung von Mai bis Juni und duftet dabei sehr angenehm. Von der verwandten Vogelbeere ist der Speierling durch seine deutlich größeren Apfelfrüchte leicht zu unterscheiden. Die Früchte reifen im September bis Oktober. Die meist 2 bis 3 cm langen und fast ebenso dicken, birnen- bis apfelförmigen Früchte können sich sonnenseits oft rötlich färben und vollreif schokoladenbraun werden.
Wegen seines festen, schweren Holzes und seiner recht gerbstoffhaltigen, essbaren Früchte war der Speierling im Mittelalter ein wichtiges Kulturgehölz. Heute findet er sich nur noch in wenigen Regionen und dient vorwiegend dem Fruchtgewinn. Die Borke ist reich an Tanninen und kann als Gerberlohe verwendet werden.
Der Saft noch nicht vollreifer Früchte wird mancherorts bei der Herstellung von Apfelwein in geringen Mengen zugesetzt. Der so gewonnene klare, haltbare und herbe Apfelwein gilt als Spezialität im Frankfurter Raum. Dieser Speierling-Apfelwein ist nicht allzu häufig und wegen seiner aufwendig vom Baum zu erntenden Zutat meist teurer als der Standard.